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Reine Willkür

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"Reine Willkür"

Name: Tom Faller 56, (männlich)
Kategorie: Kat. A (über 35kW)
Strassenverkehrsamt: Prüfstelle Amriswil (Kanton TG)
Prüfungsergebnis: Nicht bestanden am 07.05.2015 beim 2. Versuch nach 25 Fahrstunden
Fairness des Experten: 1 von 6

Leider habe ich ganz grosse Prüfungsangst. Nicht die beste Vorraussetzung für eine gelungene Fahrt. Nachdem mein Parcour mehr recht als schlecht verlaufen war, sind wir um Amriswil unterwegs gewesen. Mein Fahrstil ist defensiv und noch etwas verhalten, aber ich komme sicher durch den Verkehr. So endete meine Tour auch ohne Verstösse gegen die STVO, dennoch hatte ich nicht bestanden.

Meine Kritikpunkte an die Prüfer sind klar (auch aus der ersten Prüfung): Empathie scheint ihnen fremd zu sein. Mit Menschen zu arbeiten sollte eine gewisse pädagogische Grundeinstellung und Ausbildung voraussetzen. Weit gefehlt. Angst und Unsicherheit werden hier von Anfang an mit kühler Strenge und leider auch eigener Egopflege übergangen. Die beanstandeten Punkte kann ich nicht nachvollziehen. Zitat Prüfer: Sie sind statt erlaubten 80 km/h nur verhaltene 75 km/h gefahren. Ich hätte es gern gesehen, sie wären 85 gefahren. Wie bitte? Ist es tatsächlich in der Schweiz ein Vergehen sich an das Tempolimit zu halten? Sind 75 schon eine Verkehrsbehinderung? Darf ein Prüfer mich auffordern fünf km/h zu schnell zu fahren? Hätte ich es getan, wäre ich bestimmt darum durchgefallen. Zweiter Punkt: Sie sind zu weit an der Mittellinie gefahren. Abgesehen davon, dass mein Fahrlehrer mir genau dies beibrachte, die Fahrbahnbreite gehört mir ebenso wie einem zweispurigen Fahrzeug und ohne Gefährdung fahre ich dort wo es mir passt. Dritter Punkt: In Orten wimmelt es oft von Gullideckeln. Wenn man an einem trockenen Tag im Geradeauslauf mal einen trifft, fährt man nicht zu wenig vorausschauend. Soll ich anfangen mit dem Prüfer Slalom zu fahren? Auch hier glaube ich, hätte ich es getan, wäre meine Prüfung eben daran gescheitert, das kann in der Ortschaft nämlich ganz schön gefährlich werden.

So, liebe Leute, es bleibt bei meinen sieben Fehlern eigentlich nur ein angeblich unregelmässiges Umschauen und ein Fehlerpunkt auf dem Übungsplatz, alle anderen fünf sind in der Art wie beschrieben aus meiner Sicht reine Willkür. Echte Verfehlungen gibt mein Prüfbericht nicht her. Mir graut vor dem dritten Mal, wahrscheinlich sieht der Herr es dann wieder ganz anderes als seine Kollegen. Also Profiarbeit ist das nicht und pädagogisch wertvoll schon gar nicht.

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Dieser Bericht wurde von 935 Lesern mit 3.5 von 6 Sternen bewertet

Kommentare:

David hat am 06.11.2015 geschrieben:

Dein einziger "Fehler" aus meiner Sicht: Selbstkritik...

Peter hat am 12.05.2016 geschrieben:

Bei mir wurde bemängelt, ich sei mit 75 auf gerader Strecke zu schnell gefahren. Das mit dem Gullideckel war bei mir genau gleich. Aber ich wurde ja vor diesem Experten gewarnt. Man kann bei dem Fahren wie man will, keine Chance zu bestehen.

Rainer hat am 03.06.2016 geschrieben:

Ist mir in Amriswil wie Tom ergangen. Auch ich fahre defensiv und dies wurde bemängelt, dass ich "Lücken" im Verkehrsfluss nicht ausnütze. Ferner fahre ich auch zu weit an der Mittellinie beim Abbiegen. Hä??? Der Fahrstill/Schaltvorgänge ist/sind "ruckelig...bei einem Automatik-Töff nicht wirklich beeinflussbar. Das der andere Prüfling über durchgezogenen Linien fuhr, 3 Fehler auf dem Parcour machte, war kein Problem, denn der Experte und Prüfling (lokaler KFZ-Mech.) kannten sich. Ohne Worte.

Mikka hat am 25.05.2018 geschrieben:

Ich habe auch Fehler gemacht bei der Prüfung, und jeder Experte legt ein anderes Augenmerk, aber was ich gelernt habe das , das der gesamt eindruck stimmen muss, und das hat anscheinend ja nicht gestimmt

Urs hat am 29.08.2020 geschrieben:

Ist mir übrigens gleich ergangen, bin ausserorts einmal 10km/h zu langsam gefahren und habe einen Gullideckel auf gerader Strasse mitgenommen > durchgefallen. Parkur ist perfekt gelaufen und in der Fahrt komplett an die STVO gehalten inkl. Schulterblick, einspuren u.s.w. Die fahrt selbst war sehr angenehm und den Prüfer hat man hinten drauf fast nicht wahrgenommen. Schade das der Fahrlehrer für eine 2. Meinung nicht mit dabei ist, damit bist du nämlich wirklich der Willkür des Prüfers ausgesetzt. Das mit der Vetterliswirtschaft ist hier ja bekannt, wer den Prüfer persönlich kennt hat schonmal halb gewonnen. Wer wieder kommt, der zahlt natürlich auch wieder ;-)...

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