"Wenden auf der 3.5 breiten Nebenstrasse"

Nach einem Einturnen (45min.) mit dem Fahrlehrer legte sich meine extreme Nervosität, die mich fast 4 Wochen seit dem Aufgebot vom Amt ständig begleitet hatte. So warteten wir dann beim Töffparkplatz zusammen mit dem anderen Kandidaten und seinem Fahrlehrer auf den Experten Herrn Ch. Marti. Er kam dann gemütlich daher, begrüsste uns, inspizierte die Reifen der 2 Töffs und erklärte uns kurz den Ablauf und dass er noch das Auto aus der Tiefgarage holen müsse. Wir warteten dann abfahrbereit, ich voran und nach einer Verbindungskontrolle ging's gleich los nach Bolligen. Während der Fahrt meinte Herr Marti, ich soll es gemütlich angehen lassen, damit wir über die vielen Kreisel und massig Verkehr nicht auseinandergerissen werden. Das klappte auch gut, in Bolligen fuhren wir durch 30er und 40er-Zonen mit unübersichtlichen Einfahrten nach Habstetten (Anfahren am Berg), von dort links auf der 40er-Strecke zur Einbiegung Forsthaus. Achtung: Überlandstrasse mit 60km/h. Richtung Sand Schönbühl, unter der Autobahn durch, links auf der Nebenstrasse bis Tannachere. Dort hielten wir an und mussten dann im Schritttempo an dem Experten vorbeifahren, dann weiter unten wenden, zurück auf 50 und Vollbremsung. Alles ging wunderbar (rauchender Hinterreifen, da meine Harley ohne ABS). Meine einzige Sorge war dann Wenden auf der nur 3.5m breiten Nebenstrasse...leicht zurückrollen lassen, mit dem Hinterrad ins Feld (der Experte guckte leicht skeptisch) und dann vollen Lenkeinschlag und hopps...geschafft. Danach Fahrerpositionswechsel, zurück durch Moosseedorf, Sand-Schönbühl (Stopp und 30er-Zone) und via Jumbo-Kreisel auf die Autobahn nach Bern zum Amt zurück. Zeit insgesamt ca. 50 Minuten.
Alles ging reibungslos, Herr Marti kam dann nach 5 Minuten aus der Tiefgarage zurück und überreichte uns die unterschriebenen Ausweise. Kurze Manöverkritik: bei mir hat ihm das Anhalten am Berg nicht so gut gefallen, bei meinem Kollegen der unnötige Spurwechsel auf der Autobahn. Insgesamt völlig unnötige Nervosität, schlussendlich war es im Nachhinein betrachtet fast ein Kinderspiel. Küre Werren hatte mich hervorragend auf die Prüfung vorbereitet und legte seine Messlatte in der Vorbereitung sehr hoch. Glück war auch dabei, denn die von mir gehasste Acht (mit der schweren Harley fast nicht langsam zu bewältigen) kam nicht dran, obwohl ich eigentlich fest davon ausging. Ein wenig seltsam an der Prüfung war jedoch, dass keine richtige Überlandstrecke mit Kurvenfahren dabei war...sind doch gerade diese Strecken für Motorräder doch die meist gefahrenen. Alles in allem aber top zufrieden. Die Angabe der Fahrstunden ist inkl. 12h Grundschulung, also danach noch 3 Doppellektionen und das Einturnen vor der Prüfung.
Erwähnen möchte ich noch, dass ich seit 33 Jahren Auto fahre und erst mit 50 angefangen habe, Motorrad zu fahren.