"Wie schnell darf man hier fahren?"

Meine Prüfung begann um 09:45, aber ich hatte vorher noch eine Fahrstunde, in welcher mir alle Manöver und auch die Fahrt selbst super gelungen ist. Nun versuchte ich, diesen "Schwung" mitzunehmen und an der Prüfung genau gleich zu fahren, um das Stück Papier gegen den Plastik einzutauschen.

Nach kurzem Warten im Verkehrsamt erschienen gleich zwei Experten, die mich zum Auto begleiteten. Herr Klöti, welcher auf dem Beifahrersitz Platz nahm, gab mir noch ein paar letzte Anweisungen und versicherte mir, dass ich bei unklaren Situationen jederzeit fragen könne, was mich schon mal beruhigt hat. Nachdem wir aus dem Verkehrsamt rausgefahren waren, ging es via T8 nach Seewen und von dort aus nach Steinen, dort durch das Dorf hindurch und hinter der Brücke nach dem Bahnhof links abbiegen. Danach weiter durch diese engen Nebenstrassen bis zum Altersheim und von dort wieder zurück ins Dorf, wo ich auch eine Vollbremse machen musste, was mir gut gelang. Als wir nochmals durch Steinen hindurch gefahren waren, musste ich durch die enge Strasse nach Steinerberg fahren. Gleich am Anfang musste ich mit zwei Autos kreuzen; ich wartete einfach, bis sie vorbei waren und verzichtete auf den Vortritt, was so weit ich weiss auch gut war. Auf dieser Strasse sieht man auch bei zwei Kurven nicht herum, deshalb habe ich davor gehupt. Auf der Strecke machte mich Herr Klöti darauf aufmerksam, dass ich die Kurven nicht zu extrem schneiden sollte. Das habe ich dann auch so gemacht und in Steinerberg ging es weiter nach Goldau. Dort angekommen sollte ich seitwärts parkieren, wobei ich etwas zu weit aussen stand. Ich wollte zur Korrektur ansetzen, doch der Experte meinte, bei so viel Verkehr müsse das nicht sein. Deshalb ging es gleich weiter und im Kreisel vor dem Bahnhof Richtung PH. Ausgerechnet an der engsten Stelle kam mir ein Auto entgegen, welchem ich ausweichen musste und dabei auf den Randstein fuhr. Auf meinen Kommentar ("Scheisse!") reagierte der Experte ganz gelassen und meinte: "Gut haben Sie bemerkt, dass das ein Fehler war, aber es gibt Schlimmeres." Das beruhigte mich etwas. Am Schluss musste ich noch Richtung Rigi fahren und wenden und dann zurück nach Schwyz via Autobahn. Auf dieser Autobahn war eine Baustelle und dabei waren "Hütchen" mit Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgestellt, das erste zeigte 100 an, das fünfte 80, welches ich allerdings nicht bemerkte. Auf einmal fragt mich der Experte: "Wie schnell darf man hier fahren?" Ich antwortete: "Hundert", und der Experte meinte: "Achtzig." Ich dachte, das sei es nun gewesen und fuhr zurück ins Verkehrsamt. Herr Klöti gratulierte mir zur bestandenen Prüfung und meinte, ich sei bis auf die Autobahn sehr gut gefahren. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich holte meinen Fahrausweis ab.