Automatikgetriebe – wichtige Fragen und Antworten

Automatikgetriebe waren lange als „Rentnerkupplung“ verschrien. Damit verbunden waren Assoziationen wie behäbiges Fahrverhalten und Lenker, die ebenfalls nicht besonders beweglich sind. Dazu kam, dass Fahrzeuge mit Automatik sehr viel mehr kosteten als Wagen mit Schaltgetriebe und wegen der nicht immer optimal angepassten Drehzahl auch ein Mehr an Benzin oder Diesel verbrauchten. Doch inzwischen hat sich die Technik dank elektronischer Unterstützung deutlich weiterentwickelt und es lohnt sich, einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge zu werfen. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu gibt es hier.

Wie arbeitet das Getriebe im Fahrzeug?

Das Getriebe ist dafür zuständig, die Bewegung des Motors auf die Räder der Antriebsachse zu übertragen. Abhängig vom jeweils eingelegten Gang fährt ein Fahrzeug bei gleicher Motordrehzahl schneller oder langsamer. Dafür sorgt das Getriebe ganz ähnlich wie die Gangschaltung eines Fahrrads.

Während des Schaltvorgangs trennt die Kupplung die Komponenten voneinander, deswegen findet im Leerlauf keine Kraftübertragung statt. Ein automatisches Getriebe nimmt dem Fahrer diese Arbeit ab und schaltet vollkommen autonom. Beschleunigung und Verzögerung regelt ausschliesslich das Gaspedal.

Wofür stehen die Buchstaben am Wählhebel?

Auf oder neben dem Wählhebel finden sich die folgenden Bezeichnungen:

  • P = Parken
  • R = Rückwärtsgang
  • N = Neutral (Leerlauf)
  • D = Drive (Vorwärtsgang)
  • Eventuell 1, 2, 3 = Manuelle Gangwahl

Der Leerlauf liegt absichtlich zwischen dem Rückwärtsgang und der normalen Fahrstufe, damit ein direkter Schaltvorgang zwischen beiden unmöglich ist. Die Position P versetzt den Motor ebenfalls in den Leerlauf, blockiert aber zusätzlich das Getriebe. Nur in dieser Position lässt sich der Zündschlüssel (falls vorhanden) abziehen.

Die manuelle Gangwahl hilft beim Fahren auf Schnee oder mit Last. Zusätzlich können noch Schalter mit Bezeichnungen wie „Winter“ oder „Sport“ vorhanden sein. Sind sie aktiviert, passt die elektronische Getriebesteuerung die Schaltpunkte an das Programm an.

Was bedeutet der Begriff Kickdown?

Mit Kickdown ist ein Schalter am Gaspedal gemeint. Er signalisiert der automatischen Getriebesteuerung, dass jetzt deutliche Beschleunigung erforderlich ist. Je nach Einstellung schaltet die Automatik dadurch einen oder zwei Gänge herunter.

Diese Funktion ist sehr nützlich, wenn für einen Überholvorgang kurzfristig eine höhere Geschwindigkeit nötig ist. Der Kickdown heisst so, weil ihn ein kräftiger Tritt auf das Gaspedal auslöst. Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich durch den Kickdown erheblich.

Wie vermeide ich Schäden am Automatikgetriebe?

Einige Bedienungsfehler können dir vor allem dann unterlaufen, wenn du an Schaltgetriebe gewöhnt bist. Manche Vorgänge erfordern ein völliges Umdenken und ein Ablegen von Gewohnheiten, wenn die Automatik keinen Schaden nehmen soll:

  • Der Wählhebel darf erst dann auf die Position „P“ gestellt werden, wenn das Fahrzeug wirklich steht. Andernfalls kann der Pin, der das Getriebe in dieser Stellung blockiert, abbrechen.
  • Das Auto kann nicht auf eigenen Rädern abgeschleppt werden. Bei einem Abschleppvorgang müssen mindestens die Räder der Antriebsachse angehoben werden.
  • Bei einer Bergabfahrt solltest du nicht die Fahrstufe „N“ einstellen, um während des Rollens Kraftstoff zu sparen. Das anschliessende Einlegen der Fahrstufe „D“ während der Fahrt kann zu einer Überforderung des Getriebes führen.
  • Du solltest niemals in den Rückwärtsgang schalten, während das Auto noch vorwärts rollt oder umgekehrt. In diesem Fall würdest du mit dem Getriebe bremsen, wofür es nicht gedacht ist.
  • Während du an einer roten Ampel wartest, ist es besser, die Fahrstufe „D“ eingelegt zu lassen. Jeder Fahrstufenwechsel nutzt das Getriebe ein wenig ab. Und an der Ampel ist er überflüssig, denn es ist dafür ausgelegt, den Leerlauf konstant in der Fahrstufe „D“ zu absolvieren.

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Ist jeder PKW mit einem automatischen Getriebe erhältlich?

Die Autohersteller statten in der Regel eher Fahrzeuge der Oberklasse mit Automatikgetrieben aus. Günstige Kleinwagen sind oft nur mit einem Schaltgetriebe verfügbar. In der Mittelklasse hängt es häufig davon ab, welchen Motor du auswählst. Die kleineren, sparsamen Varianten sind eher nur als Schaltwagen zu haben, während grosse Dieselmotoren für Vielfahrer öfter mit Automatikgetrieben kombiniert werden.

Welche Vorteile besitzt ein Automatikgetriebe?

Automatische Getriebe haben viele Vorteile. Das Fahren wird komfortabler und gewinnt auch an Sicherheit: Schaltvorgänge erfordern die Aufmerksamkeit des Fahrers. Wenn du nicht schalten musst, kannst du dich besser auf das Geschehen auf der Strasse konzentrieren.

Zu mehr Sicherheit trägt ausserdem bei, dass Risiken wie fehlerhafte Schaltvorgänge oder das Abwürgen des Motors ausgeschlossen sind. Diese Vorteile unterstützen vor allem Fahrer, die Probleme mit dem Schalten haben – beispielsweise weil sie am linken Bein oder der rechten Schulter verletzt sind.

Wann eignet sich ein Schaltgetriebe besser?

Aktuelle Automatikgetriebe können eigentlich fast alles. Die elektronische Steuerung schaltet sechs- oder achtgängige Getriebe so differenziert, dass ein Mensch es kaum besser könnte.

Dennoch ziehen manche Fahrer bei bestimmten Gelegenheiten ein Schaltgetriebe vor. Wenn du beispielsweise mit Nutzfahrzeugen oder einem SUV häufig Anhänger ziehst, kann es dür dich durchaus angenehmer sein, selbst schalten zu können.

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