Motorradprüfung Schweiz: In 7 Fragen und Antworten zum Ziel

Auf zwei Rädern dem Ruf des Abenteuers folgen und über die gewundenen Strassen der Schweiz rollen – für viele ist dies ein Traum. Doch bevor dieser Traum Gestalt annehmen kann, musst du dich in der Schweiz der Motorradprüfung stellen. Zum Glück ist sie kein Hexenwerk und setzt lediglich eine gute Portion Theorie und eine ausreichende Menge Praxis voraus. Doch welche Fahrzeugkategorie kommt für dich infrage? Und was sind die Voraussetzungen für die Prüfung? Damit du ideal vorbereitet bist, geben wir dir hier Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Welche Führerausweiskategorien gibt es für das Motorrad?

Die drei Kategorien A1, A beschränkt und A unbeschränkt richten sich nach der Art des Fahrzeuges, insbesondere seiner Leistung und der Grösse des Hubraums. Die Beschränkungen gelten sowohl in Hinblick auf das Mindestalter des Fahrers als auch auf seine Fahrerfahrung.

So dürfen Jugendliche ab 16 Jahren nur die Kategorie A1, also Motorräder bis 11 kw mit einem Hubraum bis maximal 50 Kubik, fahren. Alle anderen Fahrzeuge dieser Kategorie mit einem Hubraum von bis zu 125 Kubik darfst du erst ab 18 Jahren bedienen. Ebenfalls ab 18 Jahren ist der Erwerb des Führerscheins Kategorie A beschränkt möglich. Dieser gilt für Motorräder mit bis zu 35 kw und einem Verhältnis der Leistung zum Gewicht von bis zu 0,2 kw pro Kilogramm.

Die Kategorie A unbeschränkt setzt bei dir am meisten voraus: Erst Fahrer ab 25 Jahren dürfen Fahrzeuge dieser Klasse führen. Eine Ausnahme besteht, wenn du bereits zwei Jahre im Besitz eines Führerscheins der Kategorie A beschränkt bist. Während dieser Zeit darf dir allerdings nicht der Führerausweis wegen eines Verstosses entzogen worden sein. Wie der Name der Ausweiskategorie schon vermuten lässt, gibt es hier keine Begrenzung bezüglich des Hubraums und der maximalen Geschwindigkeit.

Wie sehen die Prüfungsvoraussetzungen aus?

Zu den inhaltlichen Voraussetzungen gehört der Lernfahrausweis. Ausserdem musst du den Sehtest, einen Nothelferkurs und die Theorieprüfung absolviert und bestanden haben. Auch die praktische Grundschulung musst du für die Anmeldung bereits hinter dir haben. Der Motorradgrundkurs umfasst für die Kategorien A beschränkt und unbeschränkt zwölf Stunden, vorausgesetzt, du besitzt noch keinen Führerschein oder eine Fahrerlaubnis der Klasse B.

Du hast bereits einen Führerschein Klasse A1 (Prüfungsdatum nach dem 01.01.2003)? Dann benötigst du lediglich eine nachgewiesene Fahrpraxis von sechs Stunden. Falls du deinen Führerschein in der Kategorie A beschränkt vor weniger als zwei Jahren gemacht hast oder einen der Kategorie A1 vor dem 01.01.2003, musst du keine Grundstunden mehr nehmen, aber dennoch an der Prüfung teilnehmen.

Was benötige ich sonst noch für die praktische Prüfung?

Für die Motorradprüfung in der Schweiz brauchst du ein betriebssicheres Motorrad in der Kategorie A1, A beschränkt oder A unbeschränkt (je nachdem, für welche Kategorie du den Führerschein machst) sowie die notwendige Schutzbekleidung gemäss STVA. Dazu gehören ein Schutzhelm, mehr als knöchelhohe feste Stiefel, Motorradhandschuhe, eine Motorradhose und -jacke. Ein Nierengurt ist gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben, aber dennoch empfehlenswert. Dein Motorrad muss für den Strassenverkehr zugelassen sein, über ein amtliches Kontrollschild und ausserdem über eine Vignette verfügen.

Wo erhalte ich meinen Führerschein?

Deinen Führerausweis erhältst du nach erfolgreichem Abschluss der praktischen Motorradprüfung bei dem Strassenverkehrsamt deines Kantons. Dort bekommst du auch deinen Lernfahrausweis, den du vor den Praxisstunden beantragen musst. Für die Ausstellung benötigst du deine Identitätskarte oder einen ausländischen Personalausweis sowie ein biometrisches Passfoto in Farbe.

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Wie geht es nach der Fahrprüfung weiter?

Du erhältst zunächst einen Führerausweis auf Probe. Dieser ist für drei Jahre gültig. In dieser Zeit musst du zwei Weiterbildungskurse absolvieren. Diese dauern je acht Stunden und verteilen sich zumeist auf zwei Tage. Diese Kurse sind nur dann Pflicht, wenn du noch keinen unbefristeten Führerschein in der Kategorie A beschränkt oder B besitzt. Verfügst du hier bereits über eine entsprechende Fahrerlaubnis, erhältst du nach der Fahrprüfung direkt einen regulären Ausweis.

Was passiert, wenn ich durch die praktische Motorradprüfung falle?

Du hast die Prüfung nicht bestanden? Beim ersten Mal meldest du dich per Formular für den zweiten Versuch an. Sollte es sich bereits um die zweite Prüfung handeln, benötigt das Strassenverkehrsamt eine Bestätigung deines Fahrlehrers darüber, dass du die Motorradausbildung abgeschlossen hast. Beim dritten Mal musst du einen Fahreignungstest machen. Solltest du diesen oder den vierten Versuch immer noch nicht bestehen, sieht die gesetzliche Regelung in der Schweiz vor, dass du ein verkehrspsychologisches Gutachten anfertigen lassen musst, um deine Fahreignung zu bestätigen.

Was kostet die Motorradprüfung in der Schweiz?

Die Preise variieren je nach Fahrschule, sodass sich keine pauschalen Angaben machen lassen. Wir geben dir im Folgenden den Überblick über den ungefähren Bereich, in dem die Prüfung preislich liegen wird:

  • Für die Motorradprüfung selbst kalkulierst du am besten in etwa 100 bis 130 Franken ein. Solltest du mehrere Versuche benötigen, addieren sich die Beträge entsprechend.
  • Bei mehreren Versuchen kommen die Kosten für den Fahreignungstest (etwa 120 bis 150 Franken) sowie, bei erneutem Nichtbestehen, das verkehrspsychologische Gutachten (um die 400 bis 500 Franken) hinzu.
  • Die Kosten für die Ausweiserstellung liegen etwa zwischen 35 und 50 Franken.

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