Sommerreifen – die wichtigsten Fragen, Antworten und Fakten

Im Gegensatz zu Winterreifen, die für das verkehrssichere Fahren bei niedrigen Temperaturen geeignet sind, handelt es sich bei Sommerreifen um Spezifikationen für höhere Temperaturbereiche. Sie unterscheiden sich von Ersteren aufgrund ihres Profils sowie der verwendeten Gummimischung beträchtlich. Letztere ist aufgrund der sommerlichen Wetterbedingungen notwendig: Bei 30 Grad Aussentemperatur steigen die Temperaturen der Strassenbeläge zur warmen Jahreszeit auf über 60 Grad. Die grösste Gefahr für Winterreifen in der Sommerzeit besteht daher darin, zu platzen. Alles rund um das Thema Sommerreifen gibt es hier.

Warum braucht das Fahrzeug Sommerreifen?

Jeder fünfte Autofahrer fährt im Juni noch seine alten Winterreifen. Gehörst du zu ihnen, solltest du dir bewusst machen, dass dies unter Umständen Leben kostet. Da Winterreifen bei hohen Temperaturen schneller verschleissen als Sommerreifen, besitzen sie dann etwa einen deutlich längeren Bremsweg. Bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometer auf trockener Fahrbahn kann es sich um bis zu fünf Meter handeln. Auch der Spritverbrauch spart mit der richtigen jahreszeittypischen Bereifung nicht nur den Geldbeutel, sondern schont auch die Umwelt. Das Sommerreifenprofil ist nicht zuletzt prädestiniert, um Aquaplaning zu reduzieren, und besitzt somit gute Nass- und Trockenbremseigenschaften, die für mehr Sicherheit sorgen.

Bei welchen Temperaturen sollte ich in der Schweiz Sommerreifen auf das Auto montieren?

Mit der sogenannten Sommerreifenpflicht hat sich vor allem Italien im Jahr 2014 hervorgetan. Diese Reifenpflicht bezieht sich jedoch nicht auf den jahreszeitbedingten Temperaturwechsel, sondern bedeutet im Klartext, dass Reifen nur zugelassen werden, wenn sie der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechen, also seinem Speed Index. Im Gegensatz dazu gibt es in der Schweiz weder eine Sommerreifenpflicht noch eine gesetzlich vorgeschriebene Winterreifenpflicht. Die geltenden Vorschriften richten sich nach der gesetzlichen Mindestprofiltiefe des Reifens, welche 1,6 Millimeter betragen muss. Mindestens während der sonnenreichen Sommermonate solltest du aber Sommerreifen aufgezogen haben, da sie auf aufgeheiztem Asphalt deutlich bessere Fahr- und Bremseigenschaften zeigen als Winterreifen.

Was ist unter dem Geschwindigkeits-Index zu verstehen?

In der Zulassungsbescheinigung ist unter der Ziffer T die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs aufgeführt. Diese muss der verwendete Reifen aushalten. Bis zu welchen Geschwindigkeiten er funktioniert, zeigt der aufgedruckte Geschwindigkeitsindex. Dieser ist schlicht ein Buchstabe. Beträgt die Höchstgeschwindigkeit zum Beispiel 210 Stundenkilometer, muss der verwendete Reifen ein H aufweisen. Ein Reifen mit V-Index darf hingegen mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 240 Stundenkilometer fahren. Weitere Beispiele sind etwa:

  • J-Index: 100 Stundenkilometer
  • N-Index: 140 Stundenkilometer
  • Q-Index: 160 Stundenkilometer
  • S-Index: 180 Stundenkilometer
  • U-Index: 200 Stundenkilometer

Wie erkenne ich Sommerreifen?

Winterreifen und Ganzjahresreifen sind unübersehbar mit einer Schneeflocke gekennzeichnet, die von einem gezackten Berg umrahmt ist. Diese entfällt bei Sommerreifen ebenso wie das M + S, eine Abkürzungen für „Matsch und Schnee“. Das hervorstechendste Merkmal eines Sommerreifens sind sein Profil und seine Materialzusammensetzung, also die Gummimischung. So weist ein Winterreifen einen höheren Anteil an Naturkautschuk auf und ist deswegen deutlich weicher als ein Sommerreifen. Die Profilhöhe der Sommerbereifung ist sichtbar geringer als die der Winterbereifung, da diese wesentlich weniger Grip benötigt. Sommerreifen besitzen zudem mehr Bandstrukturen als Winterreifen.

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Welche Reifen darf ich in der Schweiz fahren?

Die Zulässigkeit von Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen hängt in der Schweiz neben der Profiltiefe von der Reifengrösse ab. In der Zulassungsbescheinigung kannst du die geforderten Reifendimensionen einsehen (Teil I, Ziffer 20 bis 23). Der Punkt 15 nennt dir zudem die zulässige Reifengrösse. An der Flanke des Reifenmantels kannst du ablesen, ob deine Bereifung den Vorgaben genügt. Der dort aufgebrachte Code (etwa 205 55 R16) gibt als erste Zahl die Reifenbreite in Millimetern an, die zweite Zahl ist das prozentuale Verhältnis von Reifbreite zur Seitenwandhöhe und die letzte Zahl der Reifendurchmesser zur Installation auf den passenden Felgen.

Was zeichnet einen guten Sommerreifen aus?

Autoreifentests, wie sie grosse Automobilclubs oder Fachmagazine immer wieder veranstalten, prüfen Modelle verschiedener Anbieter der gängigsten Reifengrössen auf den Strassen. Dabei wird zwischen PKWs, SUVs und Transportern unterschieden. Im Test bewerten die Reifenspezialisten das Verhalten des Fahrzeugs auf nasser und trockener Fahrbahn. Das wichtigste Kriterium für einen guten Reifen ist hier der Bremsweg. Es gilt: Je kürzer der Bremsweg des Fahrzeugs auf trockener oder nasser Fahrbahn, desto besser ist der Reifen. Zusammenfassend zeichnet sich ein guter Sommerreifen folgendermassen aus:

  • ausgeklügelte Profilgestaltung
  • starke Bremswirkung auf nasser und trockener Fahrbahn
  • gute Antriebs-, Lenk- und Bremseigenschaften
  • an die Felgen angepasste Reifengrösse

Wie lange ist ein Sommerreifen haltbar?

Die Haltbarkeit eines Reifens ist von der Laufleistung, also seiner Beanspruchung, der Reifenpflege sowie dem Fahrverhalten abhängig. Einen Sommerreifen mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 44.000 Kilometern im Jahr solltest du maximal 3,5 Jahre verwenden. Im Vergleich: Ein Winterreifen, der ausschliesslich zur Winterzeit gefahren wird, hält bei gleicher Laufleistung sieben Jahre. Die maximale Haltbarkeit eines Reifens beträgt zehn Jahre. Wie alt ein gekaufter Reifen schlussendlich ist, verrät die sogenannte DOT-Nummer an dessen Aussenseite. Übrigens: Durch vorausschauendes Fahren sowie einer regelmässigen Reifendruckprüfung verlängerst du nicht nur die Nutzungsdauer eines Reifens, sondern erhöhst auch die Fahrsicherheit.

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