Bootsprüfung – Fragen und Antworten

Ist es nicht herrlich, mit einem Motorboot über einen Schweizer See zu gleiten, vielleicht mit Freunden und einem Picknickkorb an Bord? Der Bootsführerschein wird immer beliebter, denn immer mehr Menschen sehnen sich nach Natur und frischer Luft in ihrer Freiheit. Da bietet sich ein Bootsausflug natürlich geradezu an. Weil es auch auf unseren Binnengewässern einige Vorschriften zu beachten gibt, führt der Weg zum Ausflug auf dem See nur über die Bootsprüfung. Hier geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema.

Wozu brauche ich eine Bootsprüfung?

Wenn du mit einem Motorboot unterwegs sein möchtest, brauchst du dazu in der Schweiz und auch im Ausland einen Führerausweis. Diesen musst du vorlegen, wenn du ein Motorboot mieten willst. Aber auch, wenn du ein eigenes Boot besitzt, solltest du den Führerausweis immer dabei haben. Aus diesem Grund ist das Bestehen der Bootsprüfung so wichtig: Mit dieser Prüfung wird jeder angehende Schiffsführer nicht nur darin geschult, sicher zu fahren, er lernt auch die Verkehrsregeln auf dem Wasser und das richtige Verhalten in Notsituationen.

Wo gilt der Motorboot-Führerausweis?

Es gibt Schiffsführerausweise für Binnengewässer und für das Meer. Das heisst, wen du den Binnen-Schein besitzt, darfst du nicht automatisch auf dem Meer fahren. Der Motorbootführerausweis für Binnen wird mit der Kategorie A bezeichnet. Er gilt auf allen schweizerischen und internationalen Binnengewässern für Boote mit einer Leistung ab 6 Kilowatt und auf dem Bodensee für Boote ab 4,4 Kilowatt Leistung. Auch Segelboote kannst du mit diesem Ausweis führen, solange du die Segel nicht setzt.

Wie bereite ich mich auf die Bootsprüfung vor?

Im Prinzip ist die Vorbereitung auf die Bootsprüfung nicht besonders schwierig. Der erste Schritt ist das Gesuch zur Erteilung eines Schiffsführerausweises in deinem Wohnkanton. Für das Gesuch brauchst du auch einen Sehtest. Dann geht es an die Theorie: Um die Bootsprüfung erfolgreich abzulegen, ist es sinnvoll einen Kurs zu machen, denn es müssen 510 Fragen gelernt werden. Dafür gibt es Lernsoftwares, die eine sehr gute Vorbereitung auf die Theorieprüfung leisten und mit denen du bequem zu Hause lernst. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen Präsenz-Theoriekurs in einer Bootsfahrschule zu machen. Bootsfahrschulen gibt es in der Nähe aller befahrbarer Schweizer Seen, beispielsweise dem Vierwaldstättersee, dem Zürichsee und dem Bodensee. Die praktische Ausbildung findet auch im Rahmen eines Kurses statt.

Wie sieht die praktische Prüfung aus?

Wichtig ist, dass du die praktische Prüfung innerhalb von 24 Monaten nach Bestehen der Theorieprüfung ablegst. In der praktischen Prüfung musst du einige der Manöver fahren, die du während der Ausbildung gelernt hast. Dazu gehören:

  • Belegen und Ablegen
  • Ankern
  • Wenden
  • Vorwärts- und Rückwärtsmanöver am Steg und in der Box
  • Mann über Bord

Aber auch Navigation und Knoten werden in der praktischen Prüfung geprüft. Eventuell wirst du auch mündlich noch einmal über die Grundlagen der Schiffsführung befragt.

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Wie lange dauert die Bootsprüfung?

Die Prüfungen für den Schiffsführerausweis nehmen an sich nicht viel Zeit in Anspruch. Die Theorieprüfung beinhaltet 60 Fragen, die du innerhalb von 50 Minuten beantworten musst. Wenn du die Prüfung bestanden hast, kannst du die praktische Prüfung ablegen. Diese dauert 60 Minuten.

Welche Knoten muss ich für die Bootsprüfung kennen?

Das Motorboot zu fahren ist nicht alles – Knoten sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, denn davon hängt die Sicherheit des Bootes ebenso ab wie die der Personen an Bord. Ein Knoten, den du beispielsweise zum Festmachen brauchst, ist der Palstek. Mit dem Mastwurf dagegen befestigst du eine Leine. Und mit dem Kreuzknoten verbindest du zwei gleich starke Leinen, um sie zu verlängern. Es gibt natürlich noch viel mehr Knoten, die wichtigsten lernst du im Unterricht. Wichtig ist, dass du sie alle sicher beherrschst, denn in der Prüfung (wie auch auf dem Wasser) hast du nicht allzu viel Zeit, zu überlegen, wie ein Knoten gemacht wird.

Was kostet eine Bootsprüfung?

Wie hoch die Kosten für die Bootsprüfung sind, hängst stark von der Bootsschule und vom Kandidaten selbst ab. Fix sind beispielsweise die Preise für Gesuch, Sehtest, Theoriekurs und Theorieprüfung. Diese liegen bei etwa 300 Franken, wobei es aber auch viel günstigere Angebote gibt. Dann kommt die Praxis dazu. Hier kommt es darauf an, wie viele Fahrstunden du benötigst. In der Regel kostet eine Fahrstunde inklusive Versicherung um die 100 Franken. Brauchst du 15 Fahrstunden, musst du also mit 1.500 Franken Ausbildungskosten rechnen. Für die Prüfung und die Miete des Schulschiffs fallen noch einmal 250 Franken an. Ausgestellt wird der Schiffsführerausweis anschliessend für 80 Franken. Insgesamt kannst du also mit Kosten von mehr oder weniger 2.000 Franken rechnen, es sei denn, du hast schon die Möglichkeit gehabt, Erfahrung mit dem Motorboot zu sammeln, und brauchst deshalb weniger Übungsstunden.

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