Verkehrsregeln Schweiz – 7 Fragen und Antworten

Egal ob du regelmässig am Verkehr in der Schweiz teilnimmst oder das Land nur im Urlaub besuchst: Die wichtigsten Verkehrsregeln der Schweiz solltest du kennen, um sicher und unfallfrei unterwegs zu sein. Und nicht nur zu deiner Sicherheit ist die Einhaltung der Verkehrsregeln wichtig: Du sparst auch viel Geld, denn Verstösse werden mit teilweise recht hohen Geldstrafen geahndet. Grundsätzlich unterscheiden sich die im Strassenverkehrsgesetz und der Verkehrsregelverordnung festgelegten Verkehrsregeln der Schweiz nicht wesentlich von denen in anderen europäischen Ländern. Einige Besonderheiten gibt es aber doch.

Welche grundsätzlichen Pflichten muss ich beim Autofahren beachten?

Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern ist in der Schweiz das Telefonieren mit dem Handy am Steuer nicht gestattet. Um im Auto zu telefonieren, musst du also eine Freisprechanlage besitzen. Vorsicht ist ebenfalls im Winter geboten. Eine Winterreifenpflicht besteht in der Schweiz zwar nicht, solltest du im Winter aber mit Sommerreifen einen Unfall verursachen, musst du mit einer entsprechenden Mithaftung rechnen. Generelle Mängel an deinen Reifen können mit einer Strafe von bis zu 100 Franken geahndet werden. Beachten solltest du weiterhin die generelle Lichtpflicht am Tag, die für alle Fahrzeuge gilt. Die Promillegrenze liegt in der Schweiz bei 0,5, bei Fahranfängern sogar bei 0,1 Promille. Wichtig ist weiterhin, dass Kinder unter zwölf Jahren in einem speziellen Kindersitz transportiert werden müssen.

Zum Jahreswechsel 2021 gibt es zwei wichtige Neuerungen auf Autobahnen: Die Rettungsgasse ist bei Stau nun ebenso verpflichtend wie das Reissverschlussprinzip bei Spurabbau. Auch darfst du jetzt rechts an Kolonnenverkehr vorbeifahren – nicht aber aus der Kolonne ausscheren, um sie rechts zu überholen.

Welche Verbote gibt es in der Schweiz?

Eine Gurtpflicht beim Autofahren besteht in der Schweiz ebenso wie in ganz Europa. Zudem ist es im Land verboten, GPS-Navigationsgeräte mit einer Radarwarnfunktion mitzuführen. Für Verbandskasten und Warndreieck besteht eine Mitführpflicht, für Warnwesten hingegen nicht. Musst du die Polizei erreichen, kannst du dies unter der Notrufnummer 144. Wichtig zu wissen für Nicht-Schweizer: Bekommst du in deinem Urlaub oder während deiner Dienstreise in der Schweiz ein Fahrverbot, gilt dieses nicht für dein Heimatland.

Welche Vorschriften zum Parken und Halten gibt es?

Ein Halteverbot erkennst du in der Schweiz gut an den gelben Linien am Fahrbahnrand. Besteht ein generelles Parkverbot, dann wird die gelbe Linie durch gelbe Kreuze ergänzt. Bei den offiziellen Parkplätzen solltest du Obacht geben, ob du dein Fahrzeug hier einfach abstellen kannst. Dies erkennst du gut an der jeweiligen Farbgebung. Auf weiss gekennzeichneten Zonen kannst du meist problemlos parken, musst allerdings darauf achten, dass du eine Parkscheibe einlegst. In blau gekennzeichneten Zonen darfst du nur dann parken, wenn du eine blaue EU-Parkscheibe in dein Auto legst. Bei gelben Zonen handelt es sich meist um Firmen- oder Kundenparkplätze, auf welchen du nicht ohne weiteres parken darfst. In Rot gekennzeichnete Flächen hingegen stehen dir für ein kostenfreies Parken für bis zu 15 Stunden zur Verfügung.

Welche Geschwindigkeiten sind für Fahrzeuge erlaubt?

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Schweiz sind mit denen in den meisten europäischen Ländern vergleichbar. Folgende Regelungen gelten:

  • innerorts: maximal 50 Stundenkilometer
  • ausserhalb geschlossener Ortschaften: maximal 80 Stundenkilometer
  • auf Schnellstrassen: maximal 100 Stundenkilometer
  • auf Autobahnen: maximal 120 Stundenkilometer

Auch wenn du ins Ausland fährst, musst du dich in der Regel kaum umstellen. Lediglich auf deutschen Autobahnen kannst du im Normalfall mehr Gas geben. Die genannten Tempolimits gelten übrigens sowohl für das Auto als auch für das Motorrad. Ab 2021 ist die Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge mit Anhänger und Wohnwagen übrigens von 80 auf 100 Stundenkilometer heraufgesetzt.

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Was sollte ich zum Thema Vorfahrtsregeln wissen?

Beim Fahren innerhalb geschlossener Ortschaften solltest du darauf achten, dass Schienenfahrzeuge auf gleichberechtigten Strassen stets Vorfahrt haben. Eine Besonderheit gibt es auf Bergstrassen: Hier hat das Fahrzeug Vortritt, welches den Berg hinauf fährt. Sollte es keine Ausweichbucht geben, musst du also notfalls rückwärts fahren, wenn dir ein anderes Auto entgegenkommt. Weiterhin gibt es in der Schweiz sogenannte Berg-Poststrassen. Diese erkennst du gut an dem Posthornsymbol. Auf diesen Strassen haben Busse aller Art grundsätzlich Vorfahrt. Bist du in der Schweiz im Urlaub oder gerade erst ins Land gezogen, musst du dich an diese Regeln erst gewöhnen.

Welche Geldstrafen werden bei Missachtung der Verkehrsregeln erhoben?

Die Geldstrafen für Verkehrsdelikte sind in der Schweiz recht hoch. Vor allem Alkoholdelikte und Verstösse gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen werden nicht nur mit Geldstrafen, sondern je nach Ausmass auch mit einem Führerscheinentzug oder gar einer Fahrzeugenteignung belegt. Die Geldbussen richten sich nach den Vermögensverhältnissen der jeweiligen Person; ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts von mehr als 25 Stundenkilometern beziehungsweise ausserhalb der Ortschaften von mehr als 30 Stundenkilometern werden im Strafregister eingetragen.

Welche Themen sind noch interessant?

Themen, die dich sicher ebenfalls interessieren, sind die Mautpflicht und das Verhalten am Zoll beim Grenzübertritt. Spezielle Waren darfst du nur mit einer ausdrücklichen Genehmigung ein- und ausführen. Dies betrifft unter anderem geschützte Tiere, Pflanzen und auch Waffen. Und natürlich sind die Autobahnen in der Schweiz wie in vielen europäischen Ländern mautpflichtig. Du musst dir also eine Vignette kaufen, die du an jeder Tankstelle erhältst.

Erstellt: - Aktualisiert: 28.02.2021 - Copyright: 2020 Swisscom Directories AG 1 de-CH CH

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