Tagfahrlicht – alles rund um die Autobeleuchtung am Tag

Seit Jahren sieht man in der Schweiz und in anderen Ländern Autos tagsüber mit Licht fahren. Was anfangs viele als eine übertriebene Sicherheitsmassnahme einiger Fahrer beurteilten, wurde am Ende zum Gesetz: 2014 wurde in der Schweiz das Tagfahrlicht eingeführt. Das Gesetz besagt ganz einfach, dass alle Motorfahrzeuge – vierrädrige und zweirädrige – auch bei guter Sicht am Tag mit Licht fahren müssen. Durch die bessere Sichtbarkeit eines Fahrzeugs mit Licht soll sich die Sicherheit im Verkehr erhöhen. Du hast Fragen zum Tagfahrlicht? Die wichtigsten beantworten wir hier.

Was ist das Tagfahrlicht?

Mit Tagfahrlicht bezeichnet man Scheinwerfer, die nur tagsüber, das heisst, von der Morgen- bis zur Abenddämmerung, Verwendung finden, um die Verkehrsteilnehmer besser sichtbar zu machen. Dabei ist das Tagfahrlicht nicht mit dem Abblendlicht zu verwechseln, das bei schlechter Sicht, nachts und im Tunnel eingeschaltet sein muss, da das Tagfahrlicht nur vorne leuchtet. Fahrzeuge, die mit einer Lichtautomatik ausgestattet sind, wechseln im Tunnel von selbst vom Tagfahrlicht auf das Abblendlicht.

Besitzt mein Fahrzeug ein Tagfahrlicht?

Die Beleuchtung verschiedener zugelassener Fahrzeuge unterscheidet sich nicht wesentlich voneinander. Jedes Auto, jeder Lkw und jedes Motorrad braucht die vorgeschriebenen Lichter, um verkehrstauglich zu sein. Das eingebaute Tagfahrlicht ist jedoch eine Extraleuchte. Seit 2011 ist sie bei neuen Autos laut einer EU-Richtlinie vorgeschrieben, die die Schweiz ebenfalls übernommen hat. Das heisst, wenn dein Auto nicht vor 2011 gebaut wurde, besitzt es automatisch ein Tagfahrlicht. Wenn es kein Tagfahrlicht hat, kannst du dir überlegen, ob du dein Fahrzeug nachrüsten will. Pflicht ist das allerdings nicht.

Welche Alternativen gibt es für das Tagfahrlicht in der Schweiz?

Da das Licht bei Fahrzeugen vorgeschrieben ist, aber nicht alle Fahrzeuge ein Tagfahrlicht besitzen oder nachrüstbar sind, gibt es auch Alternativen für die Tagfahrleuchten. Es darf am Fahrzeug aber nicht irgendein Licht leuchten. Die Alternative ist ganz einfach das Abblendlicht. Es unterscheidet sich in der Art des Leuchtens etwas vom Tagfahrlicht und verbraucht etwas mehr Energie und damit auch Treibstoff. Das Standlicht ist dagegen keine Alternative, da das Talglicht etwa viermal stärker leuchtet.

Lohnt sich die Nachrüstung?

Welche Vorteile oder Nachteile hast du, wenn du dein Fahrzeug nachträglich mit einem Tagfahrlicht ausstattest? Wäge gut ab, bevor du dich zu einer Nachrüstung entscheidest:

  • Generell ist das Tagfahrlicht energiesparender als das Abblendlicht, weil dabei weder die Rücklichter noch die Beleuchtung des Armaturenbretts eingeschaltet werden (der Mehrverbrauch gegenüber ausgeschaltetem Licht liegt bei etwa 0,05 Litern pro 100 km beim Tagfahrlicht und 0,2 Liter pro 100 km beim Abblendlicht). Du sparst jährlich also durchaus einigre Liter Treibstoff.
  • Der Einbau sollte unbedingt von einer Werkstatt vorgenommen werden, da das richtige Anschliessen der Kabel gewährleistet sein muss. Das Taglicht muss nämlich direkt an die Zündung gekoppelt sein. Treten Fehler auf, zum Beispiel, wenn das Abblendlicht zusammen mit dem Tagfahrlicht angeschlossen wird, wird das in der Hauptuntersuchung bemängelt.
  • Die Kosten des Tagfahrlichts unterscheiden sich je nach Modell. Günstige Leuchten bekommst du schon ab 100 Franken, die teureren kosten gegen 400 Franken. Dazu kommen die Arbeitsstunden des Mechanikers. Die Nachrüstungskosten sind bei einem älteren Fahrzeug unter Umständen höher als der eingesparte Treibstoff. Finanziell sinnvoll ist die Nachrüstung also nur, wenn du planst, dein Auto oder Motorrad noch längere Zeit zu fahren.

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Wie lange hält das Tagfahrlicht?

Generell hängt die Lebensdauer eines Lichts von der Dauer der Verwendung, aber auch von der Art des Lichts ab. Die meisten Tagfahrlichter beinhalten LED-Leuchten, die eine Lebensdauer von vielen Jahren haben. Halogenlampen dagegen halten nicht ganz so lange, aber auch mindestens 1.000 Stunden. Wenn das Tagfahrlicht nicht mehr funktioniert, musst du die Lampen von einem Mechaniker auswechseln lassen, du kannst eventuell auch Originalersatzteile kaufen und es selbst probieren. Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass du die richtige Birne besorgst.

Wie hell muss das Licht sein?

Für das Tagfahrlicht gilt in der Schweiz eine vorgeschriebene Mindestlichtstärke von 400 Candela. Generell strahlt das Tagfahrlicht etwas weniger hell als das Abblendlicht und leuchtet die Fahrbahn nicht aus, deshalb ist es auch nicht für die Nachtfahrt geeignet. Dafür strahlt es aber über die obere Blendgrenze hinaus, was bedeutet, dass zusätzlich zum Leuchten manchmal kurze Lichtreflexe entstehen, durch die ein Fahrzeug schneller bemerkbar ist.

Wie schalte ich das Tagfahrlicht im Auto an und aus?

Immer wieder ist die Rede davon, wie sinnvoll ein verpflichtendes Tagfahrlicht ist, aber einen speziellen Schalter dafür findest du in deinem Auto nicht. Die Erklärung ist ganz einfach: Das Licht schaltet sich mit dem Starten des Motors automatisch ein. So soll verhindert werden, dass du das Licht vergisst (und eine Busse von 40 Franken kassierst). Umgekehrt schaltet sich das Tagfahrlicht automatisch ab, wenn du das Abblendlicht einschaltest.

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