"Etwas über 20 Fahrstunden und viel privat gefahren"

Meine Fahrausbildung dauerte fast exakt 4 Monate, davor war ich noch kein einziges Mal am Steuer gesessen. Auf Empfehlung einer Freundin begann ich meine Fahrausbildung bei der Fahrschule von Bruno Schlegel und zwar genau Ende Januar.

Im gesamten kam ich auf etwas über 20 Fahrstunden. Daneben bin ich sehr viel privat gefahren (ca. 4-5 mal pro Woche für ca. 60min). Einige der Fahrstunden benötigte ich schon lediglich für die Bedienung des Fahrzeuges, da die Grösse und der Umgang des Fahrschul-Volvos deutlich von unserem kleinen Fiat 500 abwich.

Zur Prüfung: (Sehr detaillierte Ausführung der kompletten Prüfungsroute!) Dauer ca. 40-45min.

Diese startete 07:20 beim Strassenverkehrsamt in Chur. Mir wurde sehr genau erklärt worauf ich achten muss und was er in etwa sehen möchte. Die Anweisungen kamen immer früh genug so dass ich Zeit hatte die Beobachtungsreihenfolge sowie das Blinken und Einspuren rechtzeitig vorzunehmen. Wir fuhren die Kasernenstrasse entlang Richtung Stadt Chur und durch das etwas enge "Welschdörfli" (Vorsicht mit Bus kann an gewissen Stellen nicht gekreuzt werden, gut vorausschauen ist sehr wichtig!)dannach direkt rechts hochfahren Richtung Lenzerheide. Am Restaurant Rosenhügel vorbei und die Hauptstrasse hoch. Dann kam die Anweisung die nächst mögliche Ausfahrt nach Links zu nehmen. Gesagt getan, links Einspuren und den Zufahrtsweg (Sackgasse) zum Restaurant Basilik reinfahren. Nun war klar welches Manöver mich hier erwarten würde. Die Anweisung lautete so einfach wie möglich zu Wenden. Bei so einer Anweisung sollte man versuchen vorwärts in einer Umdrehung zu Wenden. Meiner Meinung nach nicht möglich in dieser engen Zufahrtsstrasse, es gab aber einige leere Garagenvorplätze wovon ich einen Aussuchte und dann rückwärts hereinfuhr, sogleich wieder Räder einschlagen und dann vorwärts raus. Dann fuhren wir zurück runter, nicht Zentrum sondern Chur West zur grossen Lichtsignalkreuzung. Wegen Bauarbeiten war hier noch prompt eine Verkehrsregelung und ich musste die Entsprechenden Signale zur freien Fahrt abwarten. Später bekam ich die Anweisung mich nach Wegweiser Domat Ems zu halten. Nach gut 50m wieder Links rein und eine kurze Bergstrasse hoch, bis zur Anweisung rechts ranzufahren. (Tipp, hier nicht einfach nur zur rechte Fahrbahn sondern wenn möglich auch noch halb raus fahren, ist so eine Art Parkplatz mit Schotteruntergrund. Da der Weg eher etwas eng ist seit ihr somit schön aus dem Weg für den anderen Verkehr.)

Nun kam das Bereit machen für eine längere Strecke retour fahren. Meiner Meinung nach steht und fällt dieses Manöver mit der Blicktechnik. Ich würde mal sagen es ist eine der anspruchsvolleren Strecken die man Retourfahren muss, es beinhaltete eine grossräumige Kurve und eine heikle Abzweigung nach Rechts (Blinken!!) und auf keinen Fall schneiden. Weil es fast nur Kurven sind und keine gerade Strecke ist die Kontrolle durch den linken Aussenspiegel unerlässlich. Dabei muss aber ja eigentlich immer in die Fahrtrichtung geblickt werden, also beim Retourfahren dementsprechend auch zur Heckscheibe raus. Ich fuhr sehr langsam so dass ich genug Zeit hatte immer wieder den Aussenspiegel für den Abstand zum Randstein zu überprüfen und den Blick grossräumig nach Vorne und wieder nach Hinten schweifen liess. (Denkt dran Rechtsvortritte gelten nicht beim Retourfahren, ihr müsst allen anderen den Vortritt lassen, deshalb wenn eure Retourstrecke eine Verzweigung beeinhaltet so behaltet diese gut im Auge.)Dannach ging es wieder zurück und ich sollte mich an die Autobahn Zürich halten. Autobahn war kein Problem, wir begannen dann auch zwanglosen Smalltalk über meine Fahrausbildung, Beruf/Studium etc. Das hat mich allgemein beruhigt. Chur Nord dann raus, und links hoch zum Kreisel Richtung Haldenstein (ACHTUNG, Rechtsabbiegen hier Verboten, Expert sagt nichts.) Dann drehten wir noch eine kurze Runde durch Haldenstein und fuhren zum Kreisel zurück. Ich sollte mich nun an den Wegweiser Chur halten. Kaum zum Kreisel raus und um die Kurve stand der Verkehr fast komplett still. Hier geht es die Strasse hoch zum Masanserkreisel und erste Ausfahrt Hauptstrasse Chur. Es bewegte sich so schleichend, dass ich gefühlte 10mal komplett neu Anfahren musste, (alles natürlich am Hang hoch,) doch zum Glück brachte ich das gut über die Reihe. Chur rein und nach der Weisstorkelfiatgarage sollte ich rechts Runter, soweit ich weiss Gebiet Wiesental). Da fuhren wir einige Nebenstrasse bevor wir am Tittwiesen Coop vorbei hoch direkt zum Bahnhof fuhren. Wieder bekam ich keine Anweisung vom Experten (DAS ist immer ein ABSOLUT VERDÄCHTIGES Zeichen, dann muss es nämlich ein Fahrverbot haben.) Tatsächlich ist die einzige Möglichkeit hier rechts in die Daleustrasse abzubiegen. Hier kommen dann zwei giftige Rechtsvortritte die zwar gute Bodenmarkierungen allerdings schlechte Sicht haben. (Mein Tipp, niemand verurteilt euch hier fürs langsam Fahren, wenn man ansonsten nicht absolut Fehlerfrei fährt glaube ich ehrlichgesagt nicht dass ein verpasster Rechtsvortritt für's Bestehen drin liegt. Da sowieso 30er Zone ist, am besten im zweiten Gang langsam über die Verzeigung, wenn keiner von rechts kommt, zügig beschleunigen bis 30 und weiter.)

Wir fuhren dann den zweiten der beiden Rechtsvortritte Rechts runter bis Kino Apollo und da in die Einbahn geradeausweiter. Achtung hier das Stoppsignal ab ende der Strasse beachten. (Komplett Anhalten vor der weissen Linie, auf keinen Fall Rollstopp o.Ä. das wird euch auch die Prüfung kosten hat mein Fahrlehrer gesagt!)Wir bogen links ab, vorbei an der Migros Klubschule und am Ende der Strasse hoch in Richtung Migros Gäuggeli. (Achtung, manchmal total chaotische Zustände mit den Fussgängern hier.) Dann im Kreisel weiter bis zur Spur der Arosabahn und dieser Folgen, dann über die Verzweigung geradeaus bis zur Bushaltestelle Maltesers und im Kreisel Rechts erste Ausfahrt nehmen. Wieder durchs enge "Welschdörfli" diesmal von der anderen Seite kommend. Beim ersten Kreisel die erste Ausfahrt Rechts runter. Man kommt dann unweigerlich zu einem nächsten Kreisel. Ich hoffe ihr könnt mir noch folgen, also hier kommt nun ganz ein fieses Fahrverbot. Der Fahrexperte wird euch eventuell gar nichts sagen und dies bedeutet ja dann eigentlich geradeaus. Geradeaus also zweite Ausfahrt des Kreisels ist allerdings das eben erwähnte Fahrverbot. Eigentlich durch zwei Rot/Weisse Tafeln gut gekennzeichnet, aber es ist ein Kreisel man achtet auf den Verkehr und die Fussgängerstreifen deshalb kann es eben schon vergessen gehen. Ich nahm demzufolge die dritte Ausfahrt und wir kamen runter zur Pulvermühlestrasse und hielten uns weiter im Kreisel links, also die dritte Ausfahrt. Nun waren wir auf direktem Weg für zurück zum Strassenverkehrsamt. Abbiegen und um das Gebäude rein. Dann noch auf einem der Extra Vorgesehenen Parkplätze vorwärts reinparken und komplett ausmachen.

Der Experte:
Herr Caflisch war top, guter Laune begrüsste er mich und nahm mir von Anfang an die Nervosität mit Bemerkungen über das Wetter etc. Top fair, lobte direkt nach einem Manöver was mir extrem gut tat. Es war ein ganz anderes Empfinden einfach zu fahren ohne Tipps oder Bemerkungen zum Fahrverhalten zu bekommen. (So wie es üblich war bei den Lektionen.) Irgendwie fühlte ich mich sehr wohl während der ganzen Prüfung, Nervosität komplett weg nach einer Weile. Ich wusste, ich kann fahren, aber ich wusste auch dass mir manchmal Fehler passieren und ich war mir überhaupt nicht sicher ob ich die Prüfung bereits beim 1. Mal bestehen würde. Die Prüfungsfahrt wurde aber zu einer meiner besten Fahrten überhaupt. Kaum war der Motor aus bekam ich das ersehnte "Positiv" von Herr Caflisch. Als Anregung kam, ich stand währen eines kurzen Staus, stockender Verkehr auf dem Fussgängerstreifen, besser abwarten bis ca. 2 Wagenlängen frei sind und man direkt in einem Zug über den Fussgängerstreifen fahren kann. Das werde ich mir natürlich merken. Soweit war das bereits alles. Ich kann nur jedem einen Experten wie Herr Caflisch wünschen, war eine ganz angenehme Fahrt.

Mein Fahrlehrer:
Riesen Dankeschön geht an die Fahrschule Bruno Schlegel von Landquart. Ich hatte eine tolle Zeit und ganz viel gelernt. Ich fühle mich auch nicht wie ich die Prüfung als Glücksfall bestanden hätte, sondern fühle mich sicher und aufgehoben im Strassenverkehr und dafür bin ich sehr froh. Gerade am Anfang hatte ich oft 2 Fahrstunden in der Woche, das half mir sehr direkt im Anschluss zu bleiben. Auch die VKU's welche ich direkt bei Bruno Schlegel machen konnte waren spannend gestaltet und sehr lehrreich.