"Leider konnte er mir die Nervosität nicht nehmen. "

Ich war bereits seit zwei Tagen nervös, natürlich auch entsprechend bei der Fahrstunde vor der Prüfung.

Mein erster Eindruck vom Experte war eher schwierig. Er wirkte weder freundlich, eher genervt. Vielleicht ist er mit dem falschen Fuss aufgestanden. Im Auto hat er nur kurz gesagt, dass wir losfahren, er rechts oder links sagt, sonst soll ich geradeaus fahren und das war's schon.

Ich hatte die Prüfung am Morgen um 0900 Uhr. Wir fuhren nach Regensdorf Adlikon durch 30er Zonen. Gleich zu Beginn musste ich dort links Seitwärtsparken. Leider war der Parkplatz so eng (vorne ein Auto, hinten ein Anhänger), dass ich nicht richtig korrigieren konnte. Der Experte erklärte, als er merkte, dass es nichts mehr wird, dass es extrem eng ist und wenn ich nicht sofort reinkomme, man keine Chance hat und wir es später nochmals versuchen. Ich durfte weiter.

Es ging über Buchs nach Boppelsen (Bergstrecke), Otelfingen, Dänikon, Dällikon und zurück nach Regensdorf. Ich persönlich dachte, die Strecke wäre etwas anspruchsvoller, resp. es geht über die Autobahn, vielleicht auch über den HüttikerBerg, WeiningerBerg, etc. Deshalb war ich sehr überrascht.

In Dänikon haben wir nochmals seitwärts parkiert, was mit einer Korrektur klappte und machten eine Bergsicherung. Ich fand es fair, dass ich dies nochmals konnte da er wohl selbst gemerkt hat, dass der vorherige Parkplatz einfach echt zu eng ist für einen Anfänger.

Ich stellte das Auto ab und ich musste ihm erklären, was ich drücke, wenn die Vorder und Hinterscheibe beschlagen, wie ich die Frontscheibe reinige und wie ich das Fernlicht anstelle.
Da ich noch nie die HeizungLüftung bei der Front- und Rückscheibe brauchte, konnte ich es erst nach längerer Zeit beantworten und eher auch nur durch Zufall korrekt. Er hat mir dann auf dem Rückweg erzählt, wie wichtig es ist, die Funktionen des Fahrzeuges zu kennen. Er hatte natürlich recht, aber ich habe mich zu wenig damit befasst.

Leider konnte er mir die Nervosität nicht nehmen. Er fragte mich mal kurz, wieso ich die Fahrprüfung erst jetzt mit 36 mache und wo ich arbeite, aber als ich etwas erzählte, das nimmt mir in der Regel immer die Nervosität, antwortete er nur mit ja, aha, etc. und wirkte wirklich so, als hätte er heute überhaupt keine Lust. Somit waren wir die meiste Zeit auch still.

Zurück hat er kurz meinen Lehrfahrausweis genommen, mich kurz angeschaut, die Hand geschüttelt und schnell gesagt Glückwunsch, sie haben bestanden, kommen sie mit.

Tipp. Wenn ihr so einen Experten habt, dann macht Euch keinen Kopf. Ich war mir fast sicher, dass ich durchfalle, schon nur zwecks dieser Art. Aber ich hab mir nach 5 Minuten gedacht, dass ich einfach normal weitermache und ich halt fahre, wie immer und wenn ich halt durchfalle, dann ist es so. Dies beruhigte mich.