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Mit dem eigenen Auto zur Prüfung

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"Mit dem eigenen Auto zur Prüfung"

Name: Jo Hanna 43, (weiblich)
Kategorie: Kat. B (Auto)
Strassenverkehrsamt: Prüfstelle Tägerwilen (Kanton TG)
Prüfungsergebnis: Bestanden am 06.05.2014 beim 1. Versuch
Experte: Herr Frei
Fairness des Experten: 6 von 6

Ich hatte während meiner Ausbildung von verschiedenen Seiten gehört, dass es nicht ratsam sei, im eigenen Auto zur Fahrprüfung anzutreten. Angeblich fühlen die Prüfer sich dann nicht wohl bzw. zu unsicher, da sie keinen zweiten Satz Pedale nutzen können. Mein Fahrlehrer und ich haben trotzdem beschlossen, dass ich die Prüfung mit dem eigenen Auto absolviere. Ich kenne es einfach in und auswendig, fühle mich darin sicher, hab viele, viele Kilometer mit privaten Lernfahrten darin verbracht und hatte schliesslich auch die letzten Fahrschulstunden darin. Einen zweiten Satz Spiegel (aussen und innen) hatten wir bereits für die Lernfahrten und die Fahrschulstunden montiert.

Der Prüfer hat ganz neutral auf meine Entscheidung, die Prüfung im eigenen Auto zu absolvieren, reagiert. Er hat nach keiner Begründung gefragt, er hat den Wagen nicht argwöhnisch inspiziert und er schien sich auch überhaupt nicht unwohl zu fühlen. In meinem Fall hat sich der eigene Wagen jedenfalls nur positiv und überhaupt nicht negativ auf die Prüfung ausgewirkt, also nur Mut, wenn Ihr mit dem eigenen Fahrzeug zur Prüfung antreten möchtet!

Natürlich war ich ziemlich nervös, zumal ich vorher viel zu viele schlimme Geschichten über Experten gehört hatte, die einen angeblich wegen jeder unwichtigen Kleinigkeit durchfallen lassen usw. Mein Fahrlehrer hat mich diesbezüglich aber immer beruhigt und hat mir Mut gemacht. Wichtig sei, dass der Prüfer sich im Auto mit dem Prüfling als Fahrer sicher fühle, dass man Selbstbewusstsein und Zuversicht ausstrahlt, eigene (gute) Entscheidungen treffen könne und natürlich das Fahrzeug und die Verkehrsregeln beherrsche und er hatte damit recht! Ich bin bei der Prüfung keine perfekte Fahrt gefahren, dazu war die Anspannung trotz allem zu gross, aber alles in allem konnte ich dem Experten offenbar zeigen, dass man mir zutrauen kann, mich selbständig und sicher im Verkehr zu bewegen.

Ich hatte meinen Fahrlehrer gebeten, mitzufahren und das war eine gute Entscheidung, die sich beruhigend und entspannend auf die Gesamtsituation ausgewirkt hat. Der Experte selbst war von Anfang an sehr nett, professionell, freundlich. Bei der Prüfung kam fast alles an die Reihe, was man in der Ausbildung vorbereitet: Kreisverkehre, 30er-Zonen mit Rechtsvortritten, selbständiges Erkennen von Fahrverboten, Stopstrassen (mit und ohne Verkehrsspiegel), 50er-Zonen, viel Rechts- und Linksabbiegen (Blickführung, korrektes Einspuren, Lückenbenützung!), Schnellstrassen und ein kurzes Stück Autobahn. An Manövern musste ich zeigen: ein längeres Stück Rückwärtsfahren um eine Kurve, rechtwinkelig rückwärts einparken, Bergsichern und in einem Quartier selbständig eine geeignete Möglichkeit finden, zu parken als würde ich dort jemanden besuchen (ich habe einen Parkplatz in der blauen Zone gewählt, die Parkscheibe gestellt. Blinken vor dem Anhalten nicht vergessen!). Beim Bergsichern sollte ich die geeignete Stelle selbst wählen und habe mich entschlossen, das erst nach einer Kreuzung zu tun und nicht davor, was auch goldrichtig war. Achtet beim Autobahneinfahren unbedingt darauf, ausreichend zu beschleunigen und den zweiten Seitenblick nicht zu vergessen! Bei den Manövern war dem Prüfer auch die sichere Ausführung (immer wieder schauen, dass man niemanden gefährdet) sehr wichtig. Ich durfte sowohl beim Rückwärtsfahren als auch beim Rückwärts-Einparken selbstverständlich die Aussenspiegel benutzen! (Ich erwähne das, da ich weiss, dass es Fahrlehrer gibt, die behaupten, dass man das nicht dürfe. Das stimmt eindeutig nicht!)
Zurück beim Zechhinel musste ich das Fahrzeug noch einmal korrekt sichern, dann hat mir der Experte mitgeteilt, dass ich bestanden habe und hat mich noch auf ein paar Dinge aufmerksam gemacht, die ich verbessern solle.

Ich bin natürlich sehr, sehr froh und erleichtert darüber, dass alles so gut ging und ich den Führerschein jetzt tatsächlich habe - auch dank Ivo Schmitt, der mir immer Mut gemacht hat. Die Entscheidung, von einer anderen Fahrschule, mit der ich nicht zurechtkam (hat mich zu sehr verunsichert usw. und es mir schwerer gemacht als es sein muss), zu ihm zu wechseln, war goldrichtig!
Toi, toi, toi an alle, die die Prüfung noch vor sich haben und allseits gute und sichere Fahrt!

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Dieser Bericht wurde von 1296 Lesern mit 3.5 von 6 Sternen bewertet

Kommentare:

Cywu hat am 06.09.2014 geschrieben:

Also mein Experte (P. Joder, Stadt Bern) war überhaupt nicht happy, als ich mit einem anderen Auto kam. Aber diese Prüfungsexperten scheinen mir eh eine riesen Lotterie zu sein - man hat einen gechillten & fairen oder eben einen mühsamen & pingeligen.

Coco hat am 01.12.2020 geschrieben:

Ich bin ja immer no de Meinig das Frau vom Experte ide Hand het wer dure chunt und wer ned????

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