"Gaaanz langsam, noch langsamer, NOCH langsamer!"

Ich war so nervös, dass sowohl die Fahrstunde am Tag zuvor als auch die Hinfahrt zum Stva recht schlecht liefen. Der von Beginn an gut aufgestellte Experte konnte mir das zwar nicht ganz nehmen, aber immerhin bessern. Trotzdem würgelte ich bereits bei der Ausfahrt vom Stva-Gelände den Motor zum ersten Mal ab (es sollte mir noch 1-2 weitere Male passieren). Nachdem der Experte feststellte, dass meine Schaltvorgänge klangen, als würden "Knochen brechen", konzentrierte er sich ganz darauf: Er sagte mir, ich solle es gaaanz langsam machen, "noch langsamer", "NOCH langsamer", "einundzwanzig, zweiundzwanzig", "sehen Sie, so geht das viel leichter, ganz ohne Kraftaufwand", "haben Sie es gemerkt? viel leichter!". Die eigentliche Prüfungsfahrt: 30er-Zonen, Rechtsvortritte, Sackgassen ausweichen, wenden in einer Sackgasse, Abwärtsfahren einer kurvenreichen 80-er-Strecke,... fühlte sich an wie ein Beiprodukt zu einer lockeren Fahrstunde zum dem Thema "Schalten für grobmotorische Anfänger". Das war für mich gleichzeitig beruhigend wie besorgend: Er kritisierte kaum größeres (z.B. Rechtsvortritt übersehen!), aber gab Hilfestellungen, die ich doch schon längst nicht mehr brauchen sollte (z.B. benutze den Radstreifen, und sogar, wann und in welchen Gang ich schalten soll). Das ließ in mir die Frage aufkommen, ob er meine Prüfung vielleicht schon längst abgeschrieben hatte und mir nur noch eine gewöhnliche Fahrstunde erteilte, damit ich es das nächste Mal besser mache.
Zurück beim Straßenverkehrsamt erklärte er mir, dass ich es noch besser gemacht hätte, wenn ich nicht so nervös gewesen wäre.
Fazit: Macht euch keine Sorgen, wenn während der Prüfung nochmal in den absoluten Basics unterrichtet werdet. Das heißt nicht, dass ihr schon abgeschrieben seid. Profitiert von den Verbesserungsvorschlägen. Auch in der Prüfung kann man etwas lernen!