"Ich würgte den Motor 4 Mal nacheinander ab"

Ich benötigte zwei Versuche für meine Fahrprüfung. Bei der ersten Prüfung machte der Experte von Anfang an einen ziemlich demotivierten und ernsten Eindruck was mich doch sehr verunsicherte. Ich musste durch Laufen fahren und dort auch parkieren was mir auch gut gelang. Anschliessend fuhren wir zum Schulhaus und ich musste dort ein Stück rückwärts fahren. Danach ging es nach Blauen an den wirklich sehr steilen Hang neben der Kirche. Dort musste ich eine Bergsicherung machen und nachher logischerweise wieder anfahren. An einem solch steilen Stück Berganfahren zu verlangen sei, so sagte es mir meine Fahrlehrerin, ganz und gar nicht normal. Ich würgte den Motor 4 Mal nacheinander ab und der Experte war danach ziemlich stinkig und sagte, dass ich mich doch bitte konzentrieren soll. Egal was ich mit ihm zu reden versuchte, er zeigte sich ganz und gar nicht kommunikativ was mich noch zusätzlich verunsicherte. Als ich wieder auf der Hauptstrasse einbiegen sollte, fuhr ich im 60er nur 55 und ein Auto fuhr mir auf Grund dessen ziemlich nah auf. Das gutierte der Experte mit einem "das glaubi nid, fahre si doch emol die 60!". Er sagte mir anschliessend ich solle zu der MFK zurückkehren. Ich fuhr also den Weg, den ich kannte. Jedoch hätte er gerne gesehen, dass ich einen Abzweiger vorher genommen hätte, da dort auch "Wahlen" angeschrieben war. Auch dies goutierte er nur mit einem massiven Kopfschütteln. Die Prüfung war dann als nicht bestanden abgestempelt.

Bei der zweiten Prüfung hatte ich einen ziemlich jungen Experten (ca. 35). Von Anfang an machte er mir einen sehr symphatischen Eindruck und ich fühlte mich sehr wohl, da er normal und interessiert mit mir kommunzierte und damit aufhörte, sobald er merkte, dass ich mich konzentrieren muss. Ich musste in der zweiten Prüfung nach Delemont fahren. In Delemont angekommen vergass er mir zu sagen, dass ich links abbiegen hätte sollen, er entschuldigte sich 100 Mal und fragte ob es für mich ok sei, wenn ich bei der nächsten Gelegenheit eine 3 Punktwende einlegen würde. Gesagt getan und er lobte mich danach auch und entschuldigte sich wieder für seinen Fauxpas. Danach ging es ins Städtchen wo ich bei einem Rechtsvortritt etwas spät nach Rechts sah, da ich jedoch sehr langsam fuhr und die Bremsbereitschaft erstellt hatte, liess er auch das durchegehn. Das Parkieren erledigte ich im Städtchen selbst - rückwärts seitwärts an einem leicht abfallenden Hang. Dannach ging es via Autobahn zurück zur MFK. Nun hatte ich bestanden.

FAZIT: Ich wünsche keinem den ersten Experten. Mich persönlich hat es viel mehr beruhigt, wenn jemand mit mir geredet hatte und ich merkte, dass er locker war. So konnte ich auch wirklich all mein Erlerntes abrufen und wurde nicht verunsichert.