"Nicht von kleinen Fehlern beeindrucken lassen!"

Vom STVA ging es über den Wankdorfkreisel in Richtung Worblaufen. In der Nähe des Spital Tiefenau musste ich seitlich einparkieren. Ich war sehr nervös dabei, so dass ich während dem Manöver ein oder sogar zwei Mal den Motor abwürgte, was mich noch weiter verunsicherte. Als ich dann parkiert hatte, meinte der Experte: "Das haben Sie gut gemacht!" Uff, das hat mir dann etwas die Nervosität genommen.

Ein paar Minuten später stand im selben Quartier das zweite Manöver an: Wenden. Ich hatte das grosses Glück, dass ich auf einem Wendeplatz wenden durfte - nichts einfacher als das!

Danach fuhren wir innerorts und ausserorts weiter, Richtung Länggasse. Die Richtungsangaben kamen immer frühzeitig, so dass ich keine Probleme hatte, mich auf ein allfälliges Abbiegen vorzubereiten. In Bern Betlehem ginge es ab auf die Autobahn, zurück zum Strassenverkehrsamt.

Der Experte war sehr ruhig, fragte während der ganzen Prüfung nur drei Fragen und gab selten ein kurzes Feedback. Die Stille half mir bei der Konzentration, das habe ich sehr geschätzt.

Die Fahrt war nicht perfekt: Ich war für den Bruchteil einer Sekunde irritiert von einer roten Ampel, die nicht für meine Spur bestimmt war, würgte zwei oder dreimal den Motor ab, der Experte wies mich einmal auf einen Fussgänger hin, von dem er dachte, ich würde ihn sonst ev. zu spät sehen, hatte nach der Autobahnausfahrt noch etwas zuviel Tempo und ein paar weitere kleinere Fehler. Dennoch war ich nicht unzufrieden - der Experte anscheinend auch nicht, er erwähnte nur das zu hohe Tempo nochmals und gratulierte mir anschliessend zur bestandenen Prüfung :)

Also nicht von kleinen Fehlern beeindrucken lassen! Vermutlich empfindet man die Fehler selbst schlimmer als der Experte.

Ich denke, wenn man einen relativ sicheren (soweit mit Nervosität möglich) Eindruck macht, die Blicktechnik sauber durchführt(!!) und konzentriert fährt, dann sind die Experten entgegenkommend und verziehen auch den einen oder anderen unkritischen Fehler.